#candidate journey mit Squadra - Part 3: Es ist an der Zeit, sich persönlich kennenzulernen!

Nach dem ersten und entscheidenden Schritt, Interesse für einen neuen Job zu bekunden, ist bereits eine große Hürde geschafft. Wer nun die nächste Entscheidung erst in der Jobzusage wähnt, hat die Rechnung ohne den Bewerbungs- und Interviewprozess gemacht. Sie ahnen es schon, nun dreht sich erneut alles darum, was Sie eigentlich wollen.

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben bereits mit Ihren Qualifikationen überzeugt, wenn Sie zu einem Gespräch eingeladen werden. Nun startet Ihre Reise erst richtig. Jedes Gespräch macht Sie um eine Erfahrung reicher, die Sie in die nächste Runde, oder auch in den nächsten Bewerbungsprozess mitnehmen können. Und zwar so lange, bis Sie Ihr perfect match gefunden haben.

Auch wenn der Weg hin zum neuen Job anfangs noch nicht klar ausdefiniert ist, helfen einige Vorbereitungen dabei, persönliche Meilensteine zu definieren.

Bewerbungs- und Interviewprozesse können genauso verschieden sein wie Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen selbst. Eine gute Gelegenheit, sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten, aber auch nach Gegensätzen zu machen.

Die Suche nach einem neuen Job, gepaart mit der Euphorie zu einem Gespräch eingeladen zu werden, können uns zuweilen davon abhalten rationale Entscheidungen zu treffen. Daher lohnt es sich, in die Vorbereitung etwas Zeit zu investieren. Unser Bauchgefühl ist immer ein guter Indikator, sollte aber nicht als einziges Entscheidungskriterium dienen. Bereits vorab definierte Parameter helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen. Wie ist der Bewerbungsprozess angelegt? Wie sehen die nächsten Schritte aus? Ist ein Kennenlernen mit Kolleg:innen geplant? Gibt es Themen im Bewerbungsgespräch, die bereits vorab vorbereitet werden sollen? Wie lange wird das Gespräch voraussichtlich dauern? Hier werden Sie bereits erkennen, ob die geplante Vorgehensweise auch eine ist, mit der Sie sich gut identifizieren können.

"Mein #TIPP zur #candidatejourney:  Ehrlichkeit und Authentizität. Verbiegen und verstellen bringt hier niemandem etwas. Dafür verbringen wir zu viel Zeit am Arbeitsplatz. Wünschenswert ist auch, wenn die Kandidat:in Infos über sich preisgibt und das Interview keine reine Frage-Antwort-Runde wird, sondern es sich zu einem guten und angenehmen Gespräch auf Augenhöhe entwickelt."

Bewerbungsgespräche leben im besonderen Maß von der gegenseitigen, klaren Formulierung vorhandener Erwartungshaltungen auf beiden Seiten.

Wir alle wünschen uns respektvollen und höflichen Umgang im täglichen Miteinander. Zugegeben, in der Alltagshektik kann der Tonfall zuweilen forscher als beabsichtigt ausfallen, der/die eine oder andere will Kolleg:innen vielleicht sogar bei einem Augenrollen beobachtet haben. Wo Menschen zusammen arbeiten entstehen Konflikte, auch ein neuer Job wird uns davor nicht bewahren. Bewerbungsgespräche sind die Gelegenheit Ihre Erwartungen zu verdeutlichen. Beispiele aus dem bisherigen Berufsleben lassen Ihr Gegenüber gut verstehen, welches Verhalten in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kolleg:innen bei Ihnen besonders hoch im Kurs steht und was für Sie einen Show Stopper darstellt. Offenheit im Umgang mit Verhaltensweisen, die wir lieber unerwähnt lassen würden lohnt sich ebenfalls. Vielleicht birgt gerade diese Eigenschaft ein Talent, die ein Must have für die Position darstellt.

Nicht nur die Chemie muss stimmen, auch die Rahmenbedingungen des Jobs spielen eine tragende Rolle. Sie entscheiden langfristig über Zufriedenheit und Erfolg im neuen Unternehmen.

Eine neue berufliche Herausforderung bedeutet immer auch die Begründung eines neuen Vertragsverhältnisses. Gerade weil ein Jobwechsel emotional und spannend ist, ist es von wesentlicher Bedeutung auch die Rahmenbedingungen entsprechend zu vereinbaren. Dazu zählen nicht nur Ihre Kündigungsfrist, das Festlegen eines Starttermins oder die Übermittlung von Dienstzeugnissen und anderen Unterlagen. Bereiten Sie am Beginn des Bewerbungsprozesses Ihre persönlichen Rahmenbedingungen auf. Kontaktieren Sie ehemalige Arbeitgeber:innen und bitten Sie um Referenzen und noch ausstehende Dienstzeugnisse. Denken Sie darüber nach, ob Sie nahtlos in einen neuen Job wechseln wollen, oder ob Sie dazwischen noch einen Urlaub planen möchten, um mit neuer Energie durchzustarten.

Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Eine Entlohnung entsprechend Qualifikationen und Erfahrungen hingegen schon.

Gehaltsverhandlungen sind Teil des Bewerbungsprozesses und nicht selten der ausschlaggebende Faktor für eine Zu- oder Absage. Die verpflichtende Angabe des kollektivvertraglichen Mindestgehalts ist inzwischen fixer Bestandteil einer Stellenanzeige geworden. Das Fehlen der tatsächlich vorgesehenen Gehaltsspanne erschwert Jobsuchenden mitunter den Schritt in die Gehaltsverhandlung. Um diesem Dilemma vorzubeugen empfiehlt es sich, einige Referenzpunkte festzulegen. Dazu zählt das derzeitige Gehalt als persönlicher Richtwert sowie die Definition einer Gehaltsspanne nach oben und unten. Berücksichtigen Sie etwaige variable Gehaltsbestandteile wie Provisionen oder Benefits des Unternehmens, die Sie bisher eventuell nicht genossen haben. Bietet Ihnen das Unternehmen Weiterbildungen an, deren erfolgreicher Abschluss mit einer Gehaltserhöhung gekoppelt ist? Ist es geplant, dass Sie ein Projekt übernehmen, für dessen erfolgreiche Umsetzung Sie eine Prämie vereinbaren können? Ihr Gehalt kann sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzen, die Sie jedenfalls alle schriftlich mit Ihrem Arbeitgeber:innen vereinbaren sollten.

Die Ergebnisse aus jedem Gespräch des Bewerbungsprozesses werden sehr individuell wahrgenommen. Das Abgleichen mit den zu Beginn der Jobsuche gesetzten Zielen hilft nicht nur bei der Reflexion des einzelnen Gesprächs selbst, sondern ist auch ideal, um den bereits zurückgelegten Weg nachzuvollziehen. Auf diese Weise formen Sie Ihre eigene #candidatejourney.

Autor/in

Mag. Karin Steinacher
Head of Talentmanagement

SQUADRA MEIN JOB. MEINE ZUKUNFT.